Einleitung

Wie die "Ahnengalerie" im Schulungsraum zeigt, blickt die Feuerwehr Wolfsberg im Schwarzautal bereits auf einen über 125-jährigen Bestand zurück, welchen wir im Jahre 2022 im Zuge der Segnung uneres neuen Hilfeleistungsfahrzeuges feierten. Die Aufarbeitung dieser geschichtlichen Dokumentation würde hier den Rahmen sprengen, es sollen aber auf den nachfolgenden Seiten, die wesentlichsten Meilensteine unserer Wehr festgehalten werden.

Die Gründung

Unter dem Obmann des Gründungskomitees Pfarrer Monsignore Carl Schwiglhofer wurde unsere Wehr am 17. Jänner 1897 gegründet und der Produktenhändler Josef Lex zum Kommandanten der 34 Mitglieder gewählt. Die in der Gemeinde vorhandene Landfahrspritze wurde aus diesem Anlass der Wehr übergeben. Im Jahr 1898 wurde der vorhandene Löschzug von Unterlabill in unsere Wehr aufgenommen und bildete damit den 2. Löschzug. Dieser trat dann im Jahre 1903 aus unserer Wehr aus und gründete die heutige Feuerwehr Unterlabill.
Im Jahre 1998 wurde auch eine neue Spritze bei der Fa. Hernreutter in Wien angekauft, welche auf ein Pferdefuhrwerk aufgebaut wurde.

Die Zeughütte

Beim Anwesen Greitbauer in Wolfsbergberg wurde damals zur Unterbringung der Gerätschaften eine Zeughütte aus Holz errichtet, die im Jahre 1951 erneuert wurde und auch heute noch steht. Die sogenannte "Pferdefeuerbereitschaft wurde von 12 Pferdebesitzern bereitgestellt.

Die Alarmierung

Bei den heutigen technischen Möglichkeiten kaum vorstellbar, aber bevor Sirenen Einzug hielten, erfolgte die Alarmierung ausschließlich durch Hornsignale, durch besonders ausgebildete Feuerwehrhornisten. Wie im Bild ersichtlich gab es für die unterschiedlichen Szenarien verschiedene Signale.

Das Trinkhorn

Im Jahre 1908 spendeten die Frauen von Wolfsberg der Feuerwehr ein Trinkhorn, welches nach wie vor unsere Ahnengalerie ziert.

 

Die Feuerwehrmusik

Am 22. April 1923 wurde in Hainsdorf die Gründung des "Feuerwehrbezirkes Wolfsberg" beschlossen, welchem dann die Feuerwehren Wolfsberg, Glojach, Seibuttendorf, Maggau, Unterlabill, Marchtring, Hainsdorf und St. Nikolai ob Draßling angehörten. Aus diesem entwickelte sich im Jahre 1925 der heutige "Abschnitt 3 - Schwarzautal".
Im Jahr 1924 entstand aus der Kameradschaftsbundmusik, welche seit 1850 bestand, die "Feuerwehrmusik der Pfarre Wolfsberg" und wurde diese von den bestehenden Wehren eingekleidet. Ebenso wurden von den Wehren die Instrumente angekauft. Im Zuge der Wirren des 2. Weltkrieges löste sich diese dann auf und entstand in mehreren Stufen daraus unsere heutige "Trachtenmusik Wolfsberg im Schwarzautal".
Sie umrahmten im Jahre 1926 auch die Weihe unserer ersten Motorspritze, an der über 300 Feuerwehrmänner teilnahmen.
Aufgrund der ersten Erfahrungen bei einem Brand in Wolfsberg, wo auch elektrische Anlagen vorhanden waren, gab es dort auch die Anweisung, dass Strahlrohrführer ab sofort im Einsatz Gummihandschuhe tragen mussten.

Das alte Rüsthaus

In den Jahren 1930 bis 1934 entstand mit umgerechneten Kosten von € 500,-- und vielen Eigenleistungen unser früheres Rüsthaus, welches 1988 abgerissen wurde. Heute dient dieses Grundstück als Parkplatz bei der Schulbushaltestelle. Während der Kriegszeit sind leider keine detaillierten Dokumentationen vorhanden. Soviel konnte aber recherchiert werden: Die Zahl der Brände, aber auch Hochwassereinsätze waren immens. Im Jahre 1950 wurde mit großer Unterstützung der Gemeinde eine neue Tragkraftspritze der Marke Rosenbauer RW 8 angeschafft.

In weiterer Folge wurde 1965 das Rüsthaus erstmals mit einer Sirene ausgestattet und ein Feuerwehrauto der Marke "Land Rover" mit dazugehörigem Tragkraftspritzenanhänger angeschafft. Dieses Fahrzeug wurde danach auch viele Jahre für die Schneeräumung in der Gemeinde verwendet.

Das TLF 4000

Sicher einer der größten Meilensteine in der bisherigen Feuerwehrgeschichte war im Jahre 1980 die Anschaffung unseres Tanklöschfahrzeuges TLF 4000 der Marke Mercedes 1019 - Allrad. Ebenso erfolgte in diesem Jahr die Ausstattung der Fahrzeuge mit Funkgeräten und wurde in weiterer Folge unser "Land Rover" durch ein MTF der Marke VW ersetzt. Aufgrund der vermehrten technischen Einsätze wurde das TLF im Jahre 1983 auch mit einem hydraulischen Rettungsgerät ausgestattet. Dieses Tanklöschfahrzeug hat uns bis ins Jahr 2020 über 40 Jahre treue Dienste erwiesen und wurde dann an die Firma Schönberger verkauft, wo es heute noch im Einsatz ist.
Aufgrund der Größe des Fahrzeuges gestaltete sich die notdürftige Unterbringung im alten Rüsthaus als schwierig, sodass für die kommenden Jahre ein Neubau ins Auge zu fassen war.

Neues Rüsthaus

Nachdem der erweiterte Fuhrpark mit unserem Tanklöschfahrzeug nicht mehr im alten Rüsthaus Platz fand, wurde in vielen Gesprächen nach einer Lösung gesucht. Letztendlich wurde es dann ein Gemeinschaftsprojekt mit unserem Musikverein und  das neue Gebäude wurde an die Volksschule angebaut. Wie am Foto ersichtlich, befindet sich im Obergeschoss das Musikheim und im Erdgeschoss das Feuerwehrhaus mit Garagen, Sanitäranlagen und einem Mannschaftsraum. Neben vielen erbrachten Eigenleistungen betrugen die Kosten damals, umgerechnet € 124.000,-- Dieser Betrag wäre in der heutigen Zeit ein utopisches Wunschdenken.
In einem Festakt wurde es dann 1983 feierlich seiner Bestimmung übergeben.
Im Jahre 1985 wurde ein gebrauchter VW-Bus als MTF angeschafft, welcher im Jahre 1994 durch ein neues Mannschaftstransportfahrzeug der Marke Fiat Ducato ersetzt wurde und auch am Foto zu sehen ist. Dieses Fahrzeug gehört nun mittlerweile seit Oktober 2023 nach 29 Jahren auch schon der Geschichte an und wurde an seinen neuen Besitzer in  Deutschlandsberg übergeben. Im Frühjahr 2024 wird dann unser Mercedes Sprinter CDI 315 unseren Fuhrpark wieder komplettieren.

Wettkampfgruppen

Wettkampfgruppen haben in der Geschichte unserer Wehr auch immer eine zentrale Rolle gespielt und es hat Zeiten gegeben, wo es sogar zwei davon gab. Diese konnten bei vielen Bewerben auch dementsprechende Erfolge erzielen. Ebensolche Erfolge wurde in weiterer Folge von unseren Jugendgruppen erzielt.

Aktuell hat sich wieder ein erfolgreicher Nachwuchs herauskristallisiert und wir arbeiten wieder intensiv daran eine Wettkampfgruppe zu installieren und auch die technische Hilfeleistungsprüfung, sowie die Branddienstleistungsprüfung in den kommenden Jahren abzulegen.

Rüsthauszubau

Die Erfordernisse der Zeit brachten es mit sich, dass unser Rüsthaus wieder einmal zu klein wurde. So wurde es in den Jahren 1997 und 1998 wieder gemeinsam mit der Trachtenmusik Wolfsberg erweitert. Zugebaut wurden dabei Büroräumlichkeiten und eigene Bekleidungsräume, sodass nun auch im Altbestand getrennte WC-Räumlichkeiten untergebracht werden konnten. Neben rund 2.400 Stunden Eigenleistung entstanden dabei Kosten in Höhe von umgerechnet € 58.000,--. In diesem Zuge wurde auch die erste EDV-Anlage angeschafft.

Rüsthaussanierung

Nach 20 Jahren nagte wiederum der Zahn der Zeit und die Fassade wurde mit großzügiger Unterstützung der Marktgemeinde Schwarzautal im Rahmen der Schulsanierungen erneuert. In diesem Zuge wurden die Fenster erneuert und neue Sektionaltore eingebaut. Zweckmäßigerweise wurde auch das Haupteingangstor von der Nordseite auf die Ostseite des Gebäudes in die Nähe der Parkplätze verlegt. Das Feuerwehrhaus erstrahlte nun in neuem Glanz und wurde auf der Rückseite auch eine Terrasse, welche auch von der Volksschule genutzt wird, angelegt.

Im Inneren wurde, durch viel Eigenleistung, die Einsatzzentrale mit Funk und Einsatzmonitor installiert und die Elektrik erneuert, sowie eine Umschaltung auf Fremdstromeinspeisung installiert.

Hilfeleistungsfahrzeug HLF 2

Die Erstellung eines Fahrzeugkonzeptes für alle 8 Feuerwehren unserer Gemeinde, sowie mehrjährige Planungsphasen gingen der Ankunft unseres HLF2 am 17. Juni 2020 voraus, um das Fahrzeug in der aktuellen Ausführung zu erhalten. Pandemiebedingt konnten wir es leider nur in kleinem Rahmen begrüßen, aber dies tat der Freude keinen Abbruch.

Einen Tag später wurde unser altes TLF 4000 nach 40 treuen Dienstjahren und einem Kilometerstand von genau 50.000 km an die Fa. Schönberger in Feldkirchen übergeben und leistet dort weiterhin gute Dienste.

An dieser Stelle gilt unser besonderer Dank dem Landesfeuerwehrverband Steiermark und der Marktgemeinde Schwarzautal unter Bürgermeister Alois Trummer für die großzügige Unterstützung. Die Feuerwehr Wolfsberg beteiligte sich an den Gesamtkosten von rund € 420.000,-- mit einem Beitrag von € 50.000,--.
Damit uns die Leistung unseres Beitrages leichter fiel, erhielten wir neben der großzügigen Unterstützung unserer Bevölkerung, als auch der Gewerbetreibenden, insbesondere von der Fa. Steirerfleisch eine Spende in Höhe von € 20.000,--. An dieser Stelle nochmals unser herzlichster DANK an ALLE!

HLF2-Segnung und 125-jähriges Gründungsfest

Pandemiebedingt fand die Segnung unseres Hilfeleistungsfahrzeuges, verbunden mit unserem 125-jährigen Bestandsjubiläum bei "Kaiserwetter im Kaiserpark", erst am 4. September 2022 statt. HBI Ing. Sepp Schweigler konnte dabei, neben zahlreichen Feuerwehrfunktionären, auch seinen - im Rahmen der Beschaffung des Fahrzeuges amtierenden Kommandanten - Bgm. HBI a. D. Alois Trummer, sowie über 160 Feuerwehrkameradinnen und -kameraden begrüßen. Im Rahmen des Festaktes hatten wir neben den zahlreichen Auszeichnungen für langjährige Mitgliedschaft und besondere Verdienste auch die Ehre folgende Auszeichnungen für die großzügige Unterstützung zu vergeben:

  • Verdienstmedaille für gute Zusammenarbeit in Bronze:

KR Alfred Scheucher - Fa. Steirerfleisch
Christa Scheucher - Fa. Steirerfleisch
Mag. Alois Strohmeier - Fa. Steirerfleisch
Karoline Scheucher - Fa. Steirerfleisch

  • Florianiplakette in Bronze:

Bgm. HBI a. D. Alois Trummer
Vbgm. Martin Kohl

Jugend-Transportanhänger

Zu Weihnachten 2023 erhielten wir ein besonderes Weihnachtsgeschenk!

Nachdem unser vorhandener Anhänger nicht mehr den Erfordernissen der Zeit entsprach, finanzierte uns die Fa. Steirerfleisch einen neuen Transportanhänger, der sowohl für die Jugendarbeit, als auch für die Einsatztätigkeiten Verwendung findet.
Zusätzlich erhielten wir auch zwei Rangierroller für unsere technischen Einsätze.
DANKE für diese wertvolle Unterstützung unserer Feuerwehrarbeit.
Die Segnung wird am 1. September 2024 gemeinsam mit unserem neuen Mannschaftstransportfahrzeug erfolgen!

Kommandoübersicht

Mit einem Mannschaftsfoto aus dem Jahr 1983 anlässlich der Segnung unseres neuen Rüsthauses unter dem Motto "Einer für Alle - Alle für Einen" wollen wir den Teil der Chronik abschließen.
Der Teamgeist und der Zusammenhalt der gesamten Kameradinnen und Kameraden prägen seit jeher unsere Wehr und sichern unsere Schlagkraft.

Nichts desto trotz bedurfte und bedarf es immer einer "Führungsebene", welche leider immer schwerer zu finden ist. Aus diesem Grunde werden diese nun zum Abschluss im Detail erwähnt:

Kommandanten:

1897 - 1899                                Josef Lex
1899 - 1904                                Rudolf Trummer
1904  - 1936                               Franz Altenbacher
1936  - 1939                               Michael Walch
1939  - 1946                               Josef Schenk
1946  - 1947                               Alfons Schutte
1947  - 1950                               Karl Gottinger
1950  - 1962                               Karl Grübler
1962  - 1965                               Johann Woschnigg
1965  - 1980                               Alois Trummer s.
1980  - 2010                               Karl Ferk
2010  - 2022                              Alois Trummer j.
seit 2022                                    Ing. Josef Schweigler

Kommandanten-Stellvertreter:

1897 - 1899                              Rudolf Trummer
1899 - 1903                              Alois Friedl
1903 - 1904                             Karl Großschädl
1904 - 1919                              Michael Benko
1919 - 1920                              Franz Gingl
1920 - 1923                             Benedikt Hammer
1923 - 1929                             Josef Hammer
1929 - 1936                             Michael Walch
1936 - 1946                             Karl Großschädl
1946 - 1952                             Josef Marbler
1952 - 1962                             Alfred Schadlbauer
1962 - 1970                             Alois Trummer (vlg. Bergfritz)
1970 - 1973                             Robert Schadlbauer
1973 - 1980                            Oswald Platzer
1980 - 2007                           Alois Neuhold
2007 - 2010                           Alois Trummer j.
2010 - 2012                            Ferdinand Fabian
2012 - 2017                            Alois Rauch j.
2017 - 2021                            Emanuel Kupfer
2021 - 2022                           Ing. Josef Schweigler
seit 2022                               Florian Geberle

Einige unserer Feuerwehrkameraden bzw. -kameradinnen waren auch darüber hinaus in ehrenamtlichen Funktionen viele Jahre auf Abschnitts- bzw. Bereichsebene tätig:

Franz Altenbacher                 Bezirksführer
Alois Trummer s.                   Bezirksfeuerwehrkommandant
Karl Ferk                                  Abschnittsfeuerwehrkommandant
Josef Absenger                     Abschnitts-Schriftführer
Susanne Größ                        Abschnitts-Sanitätsbeauftragte

Dieses Engagement setzt sich auch in der aktuellen Führungsebene fort. So sind aktuell folgende Kameraden auf Abschnitts- bzw. Bezirksebene tätig:

OBI Florian Geberle                Abschnitts-Atemschutzbeauftragter
HBI Ing. Josef Schweigler    Abschnitts-EBB Beauftragter
                                                    GAB-Ausbilder BFV Leibnitz
                                                    EBB Ausbilder  BFV Leibnitz
                                                    Floriandisponent BFV Leibnitz

Viele in dieser Chronik erwähnten Kameraden sind leider nicht mehr unter uns. Ihnen gebührt an dieser Stelle unser ehrendes Gedenken.
Sie haben einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet, dass unsere Wehr heute so dasteht.